Bon profit

Der Ausruf der Reisebüroinhaberin, wenn sie eine Luxuskreuzfahrt verkauft hat? Vielleicht auch....

 

Aber ich habe es vor ein paar Wochen als "Guten Appetit" zu vorzüglichen Abendessen in sehr netter Gesellschaft in die Runde geworfen. Denn Bon profit ist Katalanisch und das wird unter anderem in der französisch-spanischen Grenzregion in den Pyrenäen gesprochen.

 

Der Ort des guten Profits war Prullans. Das ist in der Region Cerdanya im östlichen Teil der Pyrenäen - nicht weit von Andorra. Ein breites Tal, das von 1000-3000 Meter hohen Bergen flankiert wird und wo man wunderbar wandern kann.

 

Ich war mit einer kleinen Gruppe unterwegs. Die Reise war von Dagmar Falk organisiert und auch vor Ort von ihr begleitet.

 

Mehr über Dagmar und ihre Touren finden Sie hier: https://einfachwandern.de/

 

Jetzt bin ich in diesem Blogbeitrag textlich ja doch schnell von Kiel in den Pyrenäen gelandet. Da mögen Sie doch etwas skeptisch sein wie das mit der Anreise denn klappt - denn das Beamen ist ja leider noch nicht erfunden.

 

Unsere ganze Gruppe - die sich vor der Reise noch gar nicht untereinander kannte - ist mit dem Nachtzug von Paris nach Latour de Carol (noch knapp in Frankreich vor der spanischen Grenze) gefahren. Und das war super!

 

Ein 6-Bett-Damenabteil (auf Hin- und Rückfahrt jeweils nur mit vier Personen belegt) mit guten Betten, sauberem Bettzeug, Leselämpchen, Steckdose, Wasserflasche und kleinem Beutel mit Zahnputz-Dragee (keine Ahnung wie sowas heißt, aber es reinigt die Zähne ohne Wasser), Feuchttuch, Ohropax und so. Und ein netter Zugbegleiter, der sich nach dem Wohlbefinden erkundigt hat.

 

In knapp 12 Stunden und ganz ohne Stress ist man vom Eiffelturm im Gebirge.

 

Na, was schätzen Sie hat der Luxus gekostet? Hinfahrt 45,- Euro und zurück 29,- Euro - und das ist jeweils der Preis für die Fahrt inklusive des Liegeplatzes.

Auf dem Hinweg hatte ich reichlich Zeit in Paris eingeplant und konnte so noch eine kleine Sightseeing-Runde drehen.

Eine sehr schöne Einstimmung auf den Urlaub.

 

Durch diese Stunden in Paris und die Nachtzugfahrt war man gefühlt schon ganz weit weg, obwohl der eigentliche Urlaub noch gar nicht richtig angefangen hatte.


Wir waren 6 Nächte im Ecohotel Cerdanya in Prullans - und das war der Hit!

Ein sehr modernes Zimmer mit viel Platz, kleiner Küche, Esstisch, Kamin, modernem Badezimmer, guten Betten und einem tollen Ausblick auf das Tal und die Berge. Durch die zwei großen Fenster hatten wir viel Sonne und es war ein sehr angenehmer Aufenthaltsort.

 

Der Tag fing mit einem hervorragenden Frühstück an. Ich habe - selbst in sehr guten deutschen Hotels - selten so eine Auswahl und Qualität (vieles aus eigenem Anbau und von lokalen Höfen - fast alles bio!) erlebt. Und diese Croissants.....

 

Für die Wanderungen konnten wir uns eine Lunchbox packen und abends gab es Suppe, Salat und Desserts vom Buffet und eine Auswahl an Hauptgerichten. Übrigens gab es auch sehr gute Weine und die verschiedenen Sorten des lokalen Wermuts stießen auf begeisterte Resonanz.

Es war ein Genuss und wir hatten wirklich Bon profit!

 

Ach so, Schwimmbad, Wellnessbereich, Sport-, Yoga- und Massageangebote habe ich vor lauter Begeisterung fürs Essen noch gar nicht erwähnt.

https://www.cerdanyaecoresort.com/de/

Inzwischen kommt hier vielleicht der Eindruck auf, dass diese Reise der reine Schlemmer- und Zugpanorama-Trip war - aber der Gürtel sagt etwas anderes: Wir haben alle Kalorien auf den Wanderungen mit steilen Aufstiegen, steinigen Abstiegen, sonnigen Hängen, über weite Almen und schattige Waldwege aufgebraucht.

 

Es war richtig anstrengend und ich kam bei 400 bis 1000 Höhenmetern rauf und 200 bis 1200 Metern runter auch manchmal an meine Grenzen.

 

Aber das tat gut. Sich auspowern, schwitzen und nur auf die Füße konzentrieren...

Alleine oder auch zu Zweit hätte ich das so nie gemacht. Dagmar kann auch unterschiedliche Leistungsniveaus in der Gruppe unter einen Hut und alle sicher hoch und wieder runter bringen. Es gab viele Pausen mit ausführlichen Informationen zur Geografie, Geologie, Flora und Fauna - keine Frage, die unbeantwortet blieb. Auch das war für mich eine neue und tolle Erfahrung - auch wenn ich alle Pflanzennamen und Geschichtsdaten sofort wieder vergessen habe. 

 

Für die Mittagspause mit frischem knusprigen Baguette - nach Wunsch mit Käse, Serano-Schinken, Tomatenpaste oder Hummus, Salat und Knoblauch belegt - fand sich immer ein schönes Plätzchen mit sonnigem Ausblick.

 

Wir hatten auch sehr viel Glück mit dem Wetter. Die meisten Wanderungen wären bei Regen und Gewitter schlicht unmöglich gewesen.

 

Die letzten drei Tage sind wir von Hotel zu Hotel bzw. Berghütte gewandert. Für die Übernachtung auf der Hütte mussten wir entsprechend Gepäck mitnehmen. Der Rest des Gepäcks wurde für uns zum letzten Hotel gebracht.

Nach dem tollen Hotel in Prullans waren wir natürlich verwöhnt. Was konnte da noch mithalten? Eindeutig muss sich das Can Borrell in Meranges nicht verstecken. Es ist zwar sehr viel kleiner, hat kein Schwimmbad und kein Frühstücksbuffet, aber die Atmosphäre, die Zimmer und das Essen sind so authentisch und fangen die Geschichte dieser kleinen Orte so gut ein - wir waren verzaubert und ziemlich enttäuscht, dass wir nur eine Nacht bleiben durften.

https://www.canborrell.com/en/

 

Dann kam eine Nacht in einem Refugi (eine größere Berghütte), die extra für uns nochmal aufgemacht hat. Ein Schlafsaal für alle, ein Essens- und Aufenthaltsraum mit Ofen und Bänken... rustikal, aber ich muss zugeben, dass ich ein bisschen mehr Komfort und eine warme Dusche nach einem langen Wandertag zu schätzen weiß. Also nicht so wirklich mein Ding.

Die letzte Nacht haben wir in Latour de Carol verbracht. Dort fuhr dann auch der Nachtzug nach Paris ab. Ein sehr praktischer Übernachtungsstandort - aber die Auberge Catalane war noch weit mehr. Inhabergeführt von Jordi, der selbst begrüßt (auf Deutsch), kocht, bedient und sich kümmert. Die Zimmer sind klein und ein bisschen altmodisch, die Lage direkt an der Straße ist nicht die idyllischste - und doch hat es einen so französischen Charme, so wunderbares hausgemachtes Essen und so viel persönliche Fürsorge, dass wir auch dort gerne noch länger geblieben wären.

https://aubergecatalane.com/de/

 

Ich muss sagen, dass so eine Trekking-Tour sehr reizvoll ist. Es ist nochmal mehr "Wandererlebnis", aber es ist auch noch anstrengender. Dazu hätte ich ein bisschen trainieren müssen. 

Ich war jedenfalls sehr glücklich mit dieser kombinierten Standort für 6 Nächte und Trekking für 3 Nächte - Reise.

 

Dagmar, die Pyrenäen, die Gruppe, die Hotels, die Wanderungen, das Licht, die Landschaft! Es war toll!

Und nächstes Jahr gibt es wieder die Möglichkeit mit Dagmar in die Pyrenäen zu reisen. Eine Trekkingtour in Zusammenarbeit mit dem BUND im September ist schon buchbar:

https://einfachwandern.de/2024/08/10/trekking-in-den-pyrenaeen-2025-reise-mit-dem-bund/

Also schauen Sie schon mal, ob die Wanderschuhe noch passen und der Rucksack tragbar ist. November in Deutschland ist zwar nicht ganz so einladend wie die Pyrenäen im Herbst, aber immer noch besser als Büroluft oder Autobahnstau.

Greifen Sie zum Hörer:

0381-12732238

0176-63493831

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